Tinder matcht mit Lyft; enuu goes Abomodell; Schwierige Veränderung; Geld für Dance; Selbstfahrendes Fahrrad
Alles, was in der KW 40 in der Welt der Mobilität für mich relevant war.
Hallo und guten Morgen,
dies sind die fünf Themen aus der Welt der Mobilität, die ich diese Woche mit Dir teilen möchte. Los geht’s:
Uber und Lyft bringen Dich mit einem per App gerufenen Auto von A nach B. Da diese Dienstleistung im Kern nur schwierig differenzierbar ist, finde ich die Beobachtung der digitalen Produktentwicklung im Detail umso interessanter:
Lyft startet eine Partnerschaft mit Tinder. So können User*innen in der Ride-Hailing App Guthaben für ihre Date-Partner*innen hinterlegen. Bei der Fahrt zum vereinbarten Date wird das Budget dann abgebucht. Wie es genau funktioniert, siehst Du im Lyft Blog Eintrag. Danke an Thorsten aus Heidelberg für den Link zu engadget.co (Englisch).
Uber will seinen Premiumkunden - vermutlich vornehmlich Geschäftsreisenden (Uber Black & Uber Black SUV) den Flughafentransfer vereinfachen. Der Abholservice kann im Vorfeld unter Angabe der Flugnummer gebucht werden, sodass das Uber zum Zeitpunkt der Landung bereitsteht. Sollte sich der Flug verspäten, so wird die Uber-Buchung automatisch angepasst. Darüber hinaus können Reisende per Uber Eats ebenfalls an Flughafenrestaurants Essen vorbestellen: Landen, Essen abholen und ins wartende Uber hüpfen. Mehr auf hypebeast.com (Englisch).
Im Februar des Jahres kamen mehrere E-Pods- bzw. Kabinenroller-Anbieter nach Deutschland (Schaue Dir hier mein 90-sekündiges enuu Testvideo auf LinkedIn an). Das Freefloat-Sharing-Angebot, für welches sich laut Unternehmen 4000 Nutzer*innen registriert haben, wurde Ende Juli in Berlin von nutzungsbasierter Abrechnung auf Monatsabo umgestellt. Für monatlich 69 € plus 30 € für Vollkasko und Diebstahlschutz ohne Selbstbeteiligung. Mehr Details gibt es in der vor einigen Tagen von enuu versandten E-Mail.
Wandel und die Veränderung von gesellschaftlichen Normen ist ein komplexes und herausforderndes Thema. Tatsächlich ist dieser Wandel auch im Bereich der Mobilität notwendig - weg vom motorisierten Individualverkehr (MIV), hin zu nachhaltigeren und Ressourcen-, Platz- und Umwelt-schonenderen Lösungen.
Peter Jelinek, der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei den europäischen Grünen macht, hat zwei RBB Fernsehbeiträge zu einem zusammengeschnitten - unterschiedliche Themen, aber die gleiche Argumentation & Empörung: 1974 das Rauchverbot in BVG Bussen. Und 2021 die Reduktion von Parkplätzen in Städten. Sehr sehenswertes, 40-sekündiges Video und lesenswerte Analyse auf LinkedIn.
Dance, das hippe Berliner Fahrrad-Abo-Startup der Soundcloud-Gründer, (oder wie das Magazin t3n sagt: „Swapfiets in edel“), hat von Investoren 16,5 Millionen Euro eingesammelt. (Danke an Zeljko aus Montebello für den Hinweis). Etwa zeitgleich hat die Firma mit den Auslieferungen der ersten Abo-Räder begonnen. Nicht ganz unkritisch wurde in den sozialen Medien festgestellt, dass die nun ausgelieferten Räder sich optisch sehr von den zuvor gezeigten Bildern unterscheiden: Einen entsprechenden, englischen Post findest Du auf LinkedIn.
Wie die diversen Fahrrad-Startups um Dance, Van Moof, Cowboy & Sushi sich technisch weiterentwickeln werden, ist abzuwarten. Eines sollten sich die Entwicklerteams aber auf jeden Fall anschauen: Das Video von 稚晖君, einem jungen chinesischen Mann, der sich Pengzhihui nennt. Er hat ein selbstfahrendes Fahrrad entwickelt. Dieses erkennt nicht nur Gegenstände und navigiert an diesen vorbei, sondern es ist alleine in der Lage, Gleichgewicht zu halten, und das auch bei sich ändernden Gleichgewichtsverhältnissen. Das umfassende 11 Minuten Video gibt es hier auf YouTube (Chinesisch mit englischen Untertiteln). In den ersten Minuten erklärt er, wie er die technische Lösung entwickelt hat (größtenteils OTS Komponenten, aber auch eigens 3D-gedruckte Elemente). Ab Minute 7:50 gibt es das selbstfahrende Fahrrad zu sehen. Sehr beeindruckend, dazu eine kleine Anekdote: Am 1. April 2016 hat Google Niederlande ein Aprilscherz-Video veröffentlicht, in dem ein selbstfahrendes Fahrrad zu sehen ist. Zum Video auf YouTube.com.
Verrückt, wenn man sich vorstellt, dass zwischen den zwei Videos lediglich fünf Jahre vergangen sind…
Voilà, das war’s schon.
Ich freue mich über jede Weiterempfehlung. Teile gerne diesen Link: allaboutmobility.substack.com
Ich wünsche Dir einen guten Start in den Tag.
Gruß und Danke
Alan.