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Jörg Überla - 42watt CEO - Individueller Sanierungsfahrplan - Förderung
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Jörg Überla - 42watt CEO - Individueller Sanierungsfahrplan - Förderung

#36 - All About Mobility & Energy Podcast von Alan Atzberger.

[Alan Atzberger]

Hallo und herzlich willkommen zur All About Mobility und Energy-Podcast-Folge, in der wir über energetische Haussanierungen sprechen werden.Was für dich vielleicht jetzt ein bisschen sperrig klingt, ist aber echt beeindruckend und hat mehr, als man denkt, mit Mobilität und Energie zu tun. Heute spreche ich mit Jörg Überla, das ist der CEO von 42 Watt und er baut eine Firma auf, die aus meiner Sicht ein absolutes Leidensthema klärt.Und zwar reduziert ihr bürokratischen Papierkram mit Behörden und mit Förderstellen und hilft dadurch, die Energiewende voranzubringen. Warum das schlau ist und fast nach dem perfekten Flywheel klingt, denn auch die Dienstleistungen von 42 Watt wiederum sind förderfähig, das besprechen wir heute mit Jörg.Bevor wir aber loslegen, wie geht's dir und stell dich doch bitte kurz mal vor, Jörg.

[Jörg Überla]

Hallo Alan, vielen Dank für die nette Intro.Mein Name ist Jörg Überla.Ich bin Gründer und CEO von 42 Watt, das hast du schon erwähnt.Wir wollen es tatsächlich für den Gebäudeeigentümer so leicht wie möglich machen, mit seinem Gebäude in Richtung Klimaneutralität zu kommen.Und das ist unser Hauptanliegen. Die Vision dahinter ist, dass es irgendwann mal so leicht wird wie ein Netflix-Abo.Das ist natürlich sehr weit weg und wird auch nicht überfordert erreicht.Aber von dem Konzept her, wir wollen diese ganzen Hürden entfernen, die es heute eben sehr komplex für Eigentümer machen. Ja, okay.

[Alan Atzberger]

Kannst du ein bisschen was, Jörg, zu deinem Background sagen?Was hast du vor, 42 Watt gemacht, wie kam die Idee?

[Jörg Überla]

Sehr gerne.Ich komme ursprünglich aus der Informatikecke.Ich habe vor 27 Jahren über künstliche Intelligenz promoviert.Ist ein bisschen näher, tatsächlich auch genau die Technologie, die heute mit Chatschipiti relevant wird, also statistische Methoden für die Spracherkennung.Aber wie gesagt, sehr lange her und seitdem bin ich in der Start-up-Branche unterwegs. Zehn Jahre davon habe ich eine Venture-Capital-Firma mit aufgebaut, Wellington Partners.Ich war einer von den fünf Partnern.Wir hatten eine Milliarde unter Management, haben ein paar sehr attraktive Deals gemacht, so wie Spotify und Singe und Immobilienscout.Aber ich könnte jetzt auch 79 andere Namen nennen, die nichts sagen, weil das beim Frühfasten-Investment ebenso ist, weil erst nicht alles funktioniert.Genau. Das war 1999 bis 2009, das ist schon eine Weile her.Da war das Start-up-Ökosystem noch nicht so reif, wie es jetzt ist.Ich freue mich jeden Tag darüber, dass das seitdem deutlich reifer geworden ist.Und dass das natürlich für Unternehmer bessere Startvoraussetzungen liefert. Genau, das war meine Venture-Zeit.Danach habe ich nochmal ein E-Commerce-Unternehmen gegründet und da sind wir in vier Jahren auf über 500.000 zahlende Kunden gekommen und dann habe ich das an Gruner & Jahr verkauft. Insgesamt in den, sag ich mal, über 25 Jahren Startup-Erfahrung habe ich eben gelernt, wie wichtig es ist, komplexe Prozesse durch im Idealfall einfache Produkte zu ersetzen.Und das ist das Ziel, was wir jetzt in die Gebäudebranche traten wollen.

[Alan Atzberger]

Ja, interessant.

[Jörg Überla]

Okay.

[Alan Atzberger]

Und was war das für ein Startup, was du da gegründet hast?

[Jörg Überla]

Das war ein Startup, da ging es um personalisierte Geschenke. Ah ja, okay.Okay.

[Alan Atzberger]

Spannend.Cool, super.Und dann hast du gesagt, jetzt hast du das VC-Game einmal durchgespielt, jetzt hast du was gegründet, sag ich mal, im E-Commerce, und jetzt willst du die Welt retten?Ja, also ... Was war dann der ausschlaggebende Punkt?

[Jörg Überla]

Ich hab mich tatsächlich immer als Unternehmer gesehen, wollte ursprünglich nur zwei Jahre VC machen, dann wurden's zehn.Ähm ... äh ... Dann habe ich damals schon für den englischen Cleantech-Fonds war ich als Venture-Partner aktiv.Das Thema liegt mir also schon lange am Herzen, wurde dann aber gesidetracked durch mein e-commerce-Startup.Und jetzt habe ich dann gesagt, nach dem Verkauf, wenn ich noch mal was mache, dann soll es im CO2-Bereich sein, weil mir das Thema schon lange am Herzen liegt.Und dann wurde ich tatsächlich angesprochen, von jemand, ob ich nicht als Business Angel investieren möchte, also ein bisschen ungewöhnliche Story.Und dann fand ich das so spannend, dass ich gesagt habe, ja, finde ich cool, kann ich nicht mitmachen.Und die Firma war bis dahin noch nicht so lange unterwegs und auch noch nicht so weit, sodass wir uns relativ schnell einigen konnten, dass ich da als gleichwertiger Gründer mit

[Alan Atzberger]

Cool, das heißt, du hast mehr mitgebracht als nur Geld, sondern auch dich.

[Jörg Überla]

Ja, genau.Und der Tag hat halt nur 24 Stunden, von daher, genau.Das ist ein relativ großes Commitment und ich bin da auch natürlich seit letztem Sommer Vollzeit dabei und mache sonst auch nichts anderes mehr.

[Alan Atzberger]

Superspannend, Jörg. Jetzt wissen wir, was du bisher gemacht hast und jetzt können wir darüber sprechen, was 42 Watt macht.Und vielleicht ist da quasi nochmal interessant zu verstehen, wie ihr auf den Namen gekommen seid oder was der Name bedeutet, weil das erklärt, glaube ich, eine schöne Anekdote.

[Jörg Überla]

Ja, das ist natürlich eine gute Frage.Im Gebäudebereich gibt es eine Kennzahl, die für die Energieeffizienz des Gebäudes am besten beschreibt, und das ist der durchschnittliche Verbrauch pro Jahr pro Quadratmeter.Und da ist es so, dass wir in unserem Gesamtgebäudebestand in Deutschland auf unter 42 Kilowattstunden pro Jahr pro Quadratmeter kommen müssen, um unsere Klimaziele zu erreichen.Und das ist praktisch der Hintergrund, für den Namen, weil das gleichzeitig auch das Ziel darstellt, worauf wir hinarbeiten.

[Alan Atzberger]

Ja, okay, also 42 Watt gilt es zu erreichen, beziehungsweise zu unterschreiten.Wo stehen wir Stand heute in Deutschland?

[Jörg Überla]

Genau, also genauer gesagt, 42 Kilowattstunden pro Jahr pro Quadratmeter, nur um da präzise zu sein, genau.Ein unsaniertes Gebäude hat oftmals 200 oder mehr Kilowattstunden pro Jahr pro Quadratmeter.Ein Neubau kommt locker mal auf 30 oder drunter.Und da sieht man, dass da praktisch Faktor 5 bis 6 dazwischen ist und wir eben im Schnitt auf diese 42 kommen müssten.Und im Prinzip ist es relativ einfach, weil der Energieverbrauch natürlich auch mit den Betriebskosten, der Operativenkosten für Heizung und so weiter zusammenhängt.Und deswegen kann man das ungefähr um Faktor 5 auch reduzieren, wenn man von 200 auf 40 runter geht. Okay.

[Alan Atzberger]

Und das heißt, ihr konzentriert euch jetzt mit eurer Dienstleistung auf Häuser, die jetzt nicht ganz neu gebaut werden und wurden, sondern auf den Bestand, den es zu sanieren gilt?Oder was ist da euer Ziel?

[Jörg Überla]

Genau.Wir machen eigentlich fast nur Bestandsgebäude.Der Hintergrund ist auch recht einfach zu verstehen.Die EU will ja bis 2050 klimaneutral sein. in manchen Ländern auch 2045, egal welches Jahr man dann nimmt, 90 Prozent der Gebäude, die dann klimaneutral sein sollen, die stehen heute schon. Das heißt, sich nur auf den Neubau zu konzentrieren, wird nicht die Lösung sein.Und deswegen muss man den Bestand angehen.Und der Bestand ist eben als Problem schon sehr herausfordernd, weil jedes Gebäude ein bisschen anders ist.Und deswegen gibt es da eben nicht so eine ganz einfache Lösung.Aber wir müssen halt das Problem angehen und deswegen konzentrieren wir uns nur darauf.

[Alan Atzberger]

Ja, und man spricht ja immer von dieser famosen Sanierungsquote von 1% pro Jahr, die im Bestand saniert werden.Das heißt umgerechnet, wenn man 1% saniert pro Jahr, dann braucht man 100 Jahre, um alles zu sanieren.Jetzt ist nicht alles Bestand, aber da kann man sich denken, dass das nicht schnell genug ist.

[Jörg Überla]

So ist es.Wir müssten eigentlich auf 3 bis 4% hoch, um das in einem Zeitrahmen von 20, 25 Jahren hinzukriegen.

[Alan Atzberger]

Genau, und was ist quasi ein Hindernis für einen Eigenheimbesitzer oder einen Immobilienbesitzenden, zu sagen, ich saniere jetzt.Das sind ja unterschiedliche Dimensionen.Was sind da die wesentlichen Dimensionen, die da

[Jörg Überla]

Genau, also was wir von unseren Kunden gesagt bekommen, ist, dass es zwei große Probleme gibt.Das eine ist, dass die Komplexität sehr hoch ist.Das geht ja vom Keller bis zum Dach, von PV über Wärmepumpe über Speicher.Da tut man sich als Besitzer normalerweise, wenn man jetzt nicht sehr viel Zeit hat oder eben schon Profi-Ingenieur ist, sehr schwer, da selber eine Entscheidung zu treffen.In solchen Fällen gehst du normalerweise zu unabhängigen Experten. Und in dem Fall sind die Experten natürlich die Handwerker.Die sind aber natürlich auch nicht unabhängig, sondern man hat als Eigentümer immer das Gefühl, die wollen einem ihre Produkte verkaufen, was ja auch legitim ist.Und das Problem ist aber, dass die Handwerker sich dann auch noch gegenseitig widersprechen, weil sie natürlich immer nur ihr eigenes Gewerk sehen und auch kein ganzheitliches Modell von dem Haus haben. Und das ist praktisch das zweite Problem, dass es kaum unabhängige Beratung gibt.Und diese Kombination von hoher Komplexität mit fehlender unabhängiger Beratung führt viele Eigentümer dazu, dass sie nicht handeln.Besonders deswegen, weil es ja nicht um 50 Euro fürs nächste T-Shirt geht, sondern um 50.000 Euro in für die meisten Leute wichtigster Vermögenswert, den sie haben.Und das ist aus unserer Sicht das Problem im Markt.

[Alan Atzberger]

Okay, und wie löst ihr das?Wenn wir jetzt mal quasi ein Planspiel durchgehen.Ich habe jetzt hier eine Immobilie in Berlin und die ist ungefähr hundert Jahre alt, 1920.So, jetzt frage ich mich, was soll ich tun? Dann frage ich vielleicht meinen Elektriker, der sagt mir auf jeden Fall eine PV-Anlage.Dann frage ich irgendwie meinen Spezialisten für Sanitärthemen, der sagt auf jeden Fall eine neue Heizung und ich weiß nicht weiter.Und jetzt sagt mir mein schlauer Nachbar, sprich mal mit Jörg von 42 Watt, die können dir da helfen.Was passiert dann?

[Jörg Überla]

Genau, also da gibt es im Moment ein Hauptprodukt, was den Markt auch voneinander angeboten wird, mit dem wir im Markt sind und das heißt individueller Sanierungsfahrplan.Das ist ein gefördertes Produkt, wo der Eigentümer für das typische ein oder zwei Wohneinheiten Haus nur 400 Euro zahlt und 1300 wird von der BAFA Und dafür kommt tatsächlich auch jemand vor Ort, schaut sich das Haus an, macht danach eine relativ komplexe Berechnung, die einer DIN-Norm folgt und liefert nachher einen 40 bis 60-seitiges PDF-Dokument, in dem praktisch drinsteht, welche Maßnahmen man machen sollte und in welcher Reihenfolge und in etwa auch was die kosten.Aber Einsparungen ist schon nur etwas dürftig beschrieben.Und neben dieser inhaltlichen Komponente hat dieser Plan, dieser Sanierungsfahrplan, kurz ISFP, auch den Vorteil, dass jede Maßnahme, die man vorher darin einmal beschrieben hat, Nachher, wenn man sie tatsächlich umsetzt, man 5% mehr Förderung kriegt.Außer für die Wärmepumpe.Und das heißt eigentlich, wenn man für über 10.000 Euro saniert, hat man mit diesen 5% extra Förderung schon wieder die Kosten von diesem Fahrplan drin.Und dieser Fahrplan kann eben nur von Energieeffizienz-Experten erstellt werden.Aber ich will es noch mal kurz erklären.Energieberater ist ein nicht geschützter Begriff.Das heißt, nachdem wir jetzt 20 Minuten gesprochen haben, zu sagen, ich bin Energieberater, Und dementsprechend variabel ist manchmal auch das Output.Und dann gibt es die Zertifizierten, die heißen dann Energieeffizienz-Experten.Das sind meist Bauingenieure oder Architekten, die diese Zusatzausbildung haben.Und nur die dürfen diese Sanierungsverabredungen machen.Und da ist natürlich ein Engpass im Markt. Aber das ist praktisch das eine Standardprodukt, mit dem wir anfangen.Und das setzt bewusst ganz vorne an.Weil wenn man jetzt einfach sagt, ich mache eine Wärmepumpe, weil mein Nachbar auch eine Wärmepumpe hat, dann kann man da schon ein, zwei Sachen falsch machen, die einen nachher ärgern oder auch teuer zu stehen kommen.Ich nenne mal ein Beispiel. Die Wärmepumpen werden meist von der Größe her so dimensioniert, dass sie von den Kilowattstunden Verbrauch des letzten Jahres ausgehend berechnet werden.Wenn man dann fünf Jahre später aber dämmt, dann ist sie natürlich zu groß und deswegen wäre die Anschaffung zu teuer nicht nötig gewesen.Teilweise ist dann auch der Betriebsgrund nicht optimal.Das sind solche Sachen, wo es einfach Sinn macht, vorher einmal das Gebäude ganz seitlich zu betrachten, bevor man mit irgendwas anfängt.Das andere Thema ist das Zusammenspiel von PV mit Energiemanagementsystem und Wärmepumpe.Wenn das dann nachher nicht zusammen funktioniert, dann hat man nämlich auch ein Problem.Also gibt es ein paar solche

[Alan Atzberger]

Ja, okay, und das heißt, ihr macht erstmal so ein Scan des Hauses, ja, und sagt, okay, das sind irgendwie die Potenziale, die es zu heben gibt.Am schlauesten wäre es in folgender Reihenfolge, also gibt ja auch quasi schon eine Reihenfolge, also erst dämmen und dann meinetwegen die Wärmepumpe dimensionieren, damit das besprochene Problem, was du gerade vorgestellt hast, dann nicht passiert.Und dann habe ich quasi dieses Konvolut an 60, 70 Seiten. Werde ich damit dann alleine gelassen als Kunde oder wie geht dann die Reise weiter?

[Jörg Überla]

Also traditionell bei einem normalen Energieeffizienzberater ist das so.Wir wollen in der gesamten Customer Journey das von vorne bis hinten abdecken.Das heißt, wir sind dann in der Lage auch Darlehen zu vermitteln für die Finanzierung. Die Fördermittelbeantragung machen wir dann natürlich auch selber.Also das, was wir jetzt beschrieben haben, ist ja nur das Schadprodukt, mit dem man praktisch seinen Gesamtladen kriegt.Danach, wenn ich dann tatsächlich sage, ich mache jetzt meine Wärmepumpe oder ich mache jetzt meine Fensterdämmung, dann beantragen wir dafür dann auch die tatsächliche Förderung.Das heißt, das machen wir auch.Dann vermitteln wir Darlehen und respektivisch, das sind wir jetzt gerade im Aufbauen, vermitteln wir auch tatsächlich Angebote von Handwerkern, um diese Leistung speziell, die auf einen zugeschnittene Leistung dann auch zu liefern.Also nicht so, hier in deiner Gegend gibt es jetzt die 77 Handwerker und wir können uns die kontaktieren, sondern eher konkretes Angebot für genau deine Projekte.

[Alan Atzberger]

Okay, und das konkrete Angebot, was ihr da dann erstellen werdet perspektivisch, ist das dann so ein Cookie-Cutter-Prinzip, dass ihr sagt, okay, wir haben irgendwie Wärmepumpe, Klein, Mittel, Groß, oder ist das dann schon individualisiert?

[Jörg Überla]

Das ist schon individualisiert, weil wir aufgrund der Customer Journey, die bis dahin stattgefunden hat, natürlich auch die ganzen Details haben. Und im Endeffekt wollen wir dadurch auch die Effizienz im Handwerk steigern.Im Moment läuft das ja eher so, dass viele Eigentümer jetzt anrufen und sagen, ich möchte neue Heizungen.Dann kommt der Heizungsinstallateur, dann besichtigt er das vor Ort. kriegt alle Anfragen zu Förderungen gestellt, die ihn eigentlich jetzt nicht so interessieren, die er aber beantworten muss, weil er ja den Auftrag haben möchte.Das macht der Eigentümer mit drei unterschiedlichen Handwerkern.Und am Schluss kriegt nur einer den Auftrag.Das heißt, von der Handwerkerseite kriegen wir schon das Feedback, dass viele sagen, ja, dieser zweifache Besuch, also einmal um potenziell ein Angebot zu erstellen und danach kriege ich es eben nicht.Und dann, wenn ich es auf 3D gehe, dann muss ich ja noch mal hin.Das wollen wir durch diese Datenaufnahme potenziell eben auch erleichtern, sodass wir nur noch auf einen Besuch runterkommen.Und zwar soll der Handwerker in der Lage sein, so eine erste Kostenvoranschlag schon basierend auf unseren Daten zu machen.

[Alan Atzberger]

Okay, und wenn wir uns jetzt diesen Erstbesuch da nochmal anschauen, wo dann der Experte, die Expertin kommt, ist das jemand, der oder die bei euch direkt arbeitet oder vermittelt ihr die oder wie ist das?

[Jörg Überla]

Nein, wir haben tatsächlich die Energieeffizienz-Experten selber angestellt, um den Prozess auch gut zu kontrollieren und zu steuern.Das ist uns auch wichtig, weil wir ja den Kunden eine gute User Experience geben wollen.Und das ist natürlich leichter am Anfang zu feuern, wenn man das alles selber macht.Vielleicht noch kurz geöffnet in die Zukunft.Wir haben auch ein Tool entwickelt, wo man mit nur zehn Datenpunkten über sein Gebäude eigentlich eine inhaltlich bessere Antwort kriegt, als das, was in dem Sanierungsplan steht.Und dafür ist kein Besuch nötig. Und dieses Tool launchen wir jetzt gerade.Das ist ein Algorithmus, den wir mit der TU München zusammen entwickelt haben.Der ersetzt nicht den Fahrplan, weil diesen Vorteil der 5-Prozent-Extra-Förderung, den können wir damit natürlich nicht liefern.Aber unser Algorithmus liefert eine deutlich präziserere Kosten-Nutzen-Analyse, rein digital, ständig änderbar.Und man sieht auch die Payback und die Einsparungen und kann sich sein eigenes Szenario zusammen klicken. Und das halten wir für den Weg, für den richtigen Weg nach vorne, um eben in dem ganzen Segment das beschleunigen zu können.Okay.

[Alan Atzberger]

Und dieser Erstbesuch, der dann quasi jetzt bei dem von dir besprochenen Tool nicht benötigt wird, aber jetzt quasi im Standardprodukt schon, wie lange dauert da der Besuch?Kann man das irgendwie sagen?

[Jörg Überla]

Ist nur eine Stunde.

[Alan Atzberger]

Eine Stunde.

[Jörg Überla]

Okay, okay.

[Alan Atzberger]

Und wird da richtig mit irgendwie einer Drohne dann da übers Dach geflogen oder was?

[Jörg Überla]

Wie muss man sich das vorstellen?Nein, das macht kein Mensch, weil das einfach vom Postennutzen nicht dafür spricht.Das machen auch die einzelnen Energieeffizienz-Experten normalerweise nicht.Also theoretisch, wenn man es ganz genau nehmen würde, dann müsste man die Wand durchbohren und sich genau anschauen, Welche Materialien sind da verbaut, um dann genau ausrechnen zu können, wie ist der Transmissionswärmeverlust von genau dieser Wand?Aber das macht in der Realität keiner.Ist auch nicht wirklich nötig.Da gibt es ja Tabellen, wo man auch sehen kann, in welchem Jahr welche Mindestanforderungen an Neubauten bestanden haben.Und daraus kriegt man auch den Minimumwärmeverlust nachgeschaut und wenn dann planiert wurde, da ist dann mehr Diskussionsbedarf praktisch, dass man sich das genauer anschaut.

[Alan Atzberger]

Okay, das heißt ihr wisst dann, okay, diese Wand wurde 1950 gebaut, die ist aus Beton, die ist 17 Zentimeter dick, demnach... Genau, wenn wir das sagen, was der Transmissionswärmeverlust ist, genau.

[Jörg Überla]

Okay, okay.

[Alan Atzberger]

Und ist absehbar, dass ihr sagt, irgendwann könnt ihr den Kunden oder den Eigenheimbesitzer irgendwie mit einem Smartphone, mit einer App irgendwie losschicken und sagen, so, jetzt zeig mir mal irgendwie aus der Nahansicht das Fenster und zeig mir mal irgendwie die Deckendämmung im Keller und so weiter und so fort, dass man das dann quasi automatisiert macht, diesen Prozess?

[Jörg Überla]

Ja, die App per se ist jetzt ja erst mal die Frage, wie die Daten erhoben werden. Und es ist unabhängig davon, ob man es nachher automatisiert bearbeitet oder nicht.Da schauen wir uns natürlich ständig an und haben da auch unsere Überlegungen. Das ist halt eine Frage, wann man wo, wie viel Geld für die Entwicklung ausgibt und wie viele Vorteile es dann wirklich dem Nutzer bringt.Aber da gibt es die unterschiedlichsten Modelle und es wird sicher auch mal der Zeitpunkt kommen, wo man mit seinem LiDAR-Scanner durchs Haus geht und danach automatisch ein dreidimensionales Modell rausploppt.Und das müssen wir auch nicht selber entwickeln, weil das genügend andere Leute auch daran arbeiten.Aber dann würden wir das natürlich auch möglichst bald nutzen praktisch.

[Alan Atzberger]

Okay, verstanden.Jetzt haben wir quasi einmal da die Datenaufnahme verstanden.Was passiert dann bei euch im Backend oder im Büro?

[Jörg Überla]

Also bei dem ISFP-Produkt, also diesem Fahrplan, dem subventionierten Produkt, ist es tatsächlich so, dass man dann ein dreidimensionales Modell von dem Haus anlegen muss.Das heißt, alle Flächen, die auf der einen Seite beheizt und auf der anderen Seite nicht beheizt sind. Weil an denen geht natürlich Wärme verloren und dann muss man für all diese Flächen den Transmissionsverlust berechnen und da Bauteile für anlegen.Diese ganzen Informationen gibt man in zertifizierte Software. ein.Da gibt es neuen Softwareanbieter, die das Zertifikat haben.Und da findet dann tatsächlich die bilanzielle Berechnung von dem Gebäude statt.Und dann schaut sich das eben der Energieeffizienzexperte an und sagt dann, jetzt basierend auf diesen Berechnungen macht es mehr Sinn, zuerst noch zu dämmen und dann zu elektrifizieren oder andersherum.Und entscheidet dann praktisch, welche Maßnahmen in welcher Reihenfolge jetzt genau bei dem individuellen Gebäudesinn machen.Und das wird dann wiederum mit einer anderen Software in das klassische standardisierte Output-Format gegossen, was ja von der Bundesregierung auch so festgelegt wurde, damit das eben überall gleich aussieht und verständlich ist.Genau.

[Alan Atzberger]

Okay, damit es auch vergleichbar ist theoretisch.Das heißt, wenn ihr da einmal durchgeht und irgendwie ein freier Energieeffizienzberater, dann sollte da idealerweise dann ein und dasselbe ... ... ähnliches rauskommen, genau.

[Jörg Überla]

Da muss man sagen, dass im Moment natürlich teilweise, weil der Druck so groß ist und so wenig Energieeffizienz-Experten da sind, es natürlich manchmal auch Eigentümer gibt, die der Inhalt eigentlich gar nicht interessiert, sondern die nur diese fünf Prozent extra Förderung haben wollen. Wenn sich da ein Energieeffizienz-Experte und ein Eigentümer gut kennen und vertrauen, dann gibt es manchmal auch sehr dünne ISFBs.

[Alan Atzberger]

Mach mir schon mal den Wich fertig.

[Jörg Überla]

Ich will das mal so beschreiben.

[Alan Atzberger]

Okay, verstanden.Und dann ist das aber dann aus Softwares entstanden und aus Programmen entstanden, die ihr quasi nutzt und die ihr aber jetzt nicht selbst erstellt habt.Also ihr habt jetzt nicht da eine komplette Software-Architektur aufgebaut.

[Jörg Überla]

Genau.Wir haben drumherum viel gebaut, um den Prozess eben sonst möglichst digital zu machen. Aber da nutzen wir eine von den standardzertifizierten Software.Aber insgesamt geht bei uns die Reise eben auch dahin, dass wir eben dieses vollautomatisierte Tool als besseren Einstieg sehen.Und dort haben wir natürlich alles dann digital und da arbeiten wir auch an der Journey von dort aus. Äh, äh, weiter, genau.Mhm.Okay.

[Alan Atzberger]

Und wie, ähm, wo siehst du quasi die, die relevantesten, äh, die relevantesten Monetarisierungsmöglichkeiten für euch?Also ist es wirklich dieser Antrag, der, oder ist es die Dienstleistung, die der Eigenheimbesitzer, äh, kauft und sich dann teilweise fördern lässt?Oder ist es dann quasi ein Lead-Generierungsmodell für die, für die Handwerker?Oder sind's die Kickbacks von den Finanzierungspartner?Oder was ist da … Ja.

[Jörg Überla]

Das sind alles tatsächlich Komponenten, die da eine Rolle spielen und relevant sind.Ich will da jetzt ungern praktisch sagen, was wirklich besser funktioniert oder weniger gut funktioniert, aber ich glaube, das spielt alles eine Rolle und da muss man eben nah am Kunden herausfinden, was dauerhaft das beste Modell ist. Und gleichzeitig ist es uns immer wichtig, dass wir die faire, unabhängige Beratung liefern und nicht, weil wir ein verstecktes Kickback von einem Handwerker kriegen, dem Eigentümer eine Wärmepumpe andrehen, die doppelt so groß ist, als das, was er eigentlich braucht, weil wir dann mehr verdienen.Das sehen wir als unsere Daseinsberechtigung und da werden wir praktisch auch keine Kompromisse machen, weil das ja auch der große Mehrwert für den Eigentümer ist, dass er eben sich nicht so fühlt, wie wenn ihn ein Handwerker eine Wärmegruppe verkaufen will.

[Alan Atzberger]

Ja, ihr seid quasi an der Stelle dann neutral, nicht provisionsgetrieben.

[Jörg Überla]

Okay.

[Alan Atzberger]

Und was ist nach vorne schauend für euch jetzt die relevanteste Baustelle, an der ihr arbeitet, um jetzt quasi da die nächste Wachstumsphase erfolgreich zu meistern.Also steckt dir jetzt irgendwie ein Größteil des Fokus auf irgendwie Automatisierung und bessere und digitalere Prozesse?Oder was ist aus deiner Sicht so der Bottleneck, der euch bremst?

[Jörg Überla]

Ja, wie immer, in so einer frühen Phase gibt es überall Baustechen, egal wo man hinschaut.Und man muss sich halt überlegen, welche wann wie wichtig sind und auf welche man fokussiert. Und wir haben tatsächlich das Ziel, skalierbare Produkte zu entwickeln.Das heißt, darauf legen wir auch den größten Wert.Das heißt, die Möglichkeiten, algorithmisch vollautomatisiert Einschätzungen zu liefern und da dann die Customer Journey zu beginnen, das ist für uns der wichtigste Hebel, weil wir damit eben nicht hunderttausend sondern potenziell hunderttausende Eigentümer bedienen können und ihnen helfen, ihre tatsächlichen Fragen zu lösen.

[Alan Atzberger]

Seid ihr auch im Austausch mit dem Eigentümer der Immobilie im Sinne von, dass ihr den tatsächlich auch beratet, also dass ihr da irgendwie zum Hörer greift und der sagt, ich hadere, ich habe jetzt hier irgendwie drei Fensterangebote und weiß nicht, was ich wählen soll, oder wie weit geht da eure Dienstleistung?

[Jörg Überla]

Genau, also da ist vielleicht noch wichtig zu erwähnen, bei dem Standardprodukt, wo man vorne anfängt, kriegt man nicht nur das Dokument, sondern das ist auch vorgeschrieben, dass man dort noch ein Beratungsgespräch macht.Das heißt, nachdem der Kunde dieses Dokument bekommen hat, hat er Zeit mit dem Experten tatsächlich zu sprechen.Das finden die Eigentümer meistens noch sehr hilfreich, weil egal wie gut dieses Dokument ist, man natürlich immer irgendwelche Karten hat.Und ansonsten, ist es schon so, dass wir mit den meisten Eigentümern über Zeit ja dann auch eine gewisse, ja, neutrale Rolle und Beziehung aufgebaut haben.Das heißt, die kommen dann durchaus mal mit anderen Fragen und das behelfen wir sehr gerne. ist für uns auch wichtig, weil daraus natürlich auch Ideen dann für weitere Produkte entstehen.Und meistens ist es ja so, nachdem man mit dem Plan angefangen hat, kommt man irgendwann wieder zu uns, um die Einzelmaßnahme dann konkret, wenn man sie umsetzt, auch zu beantragen, wenn man nicht die Handwerker über uns bekommen hat.Und von daher sind da mehrere Touchpoints.Das ist ja meistens ein Prozess, der eher drei Jahre als drei Monate dauert.

[Alan Atzberger]

Genau, jetzt hast du es angesprochen, Jörg.Das Erste ist ja der Fahrplan und dann geht es ja in die konkrete Umsetzung einzelner Maßnahmen.Vielleicht, ich glaube, was ganz interessant wäre, weil du hast jetzt schon mehrfach über Wärmepumpen gesprochen, was ist aus deiner Sicht so die größte, wie soll man denn sagen, Misconception über so Maßnahmen?Also was ist irgendwie eine Maßnahme, von der irgendwie viele sprechen? Wo du aber sagst, eigentlich ist der Hebel bei einer ganz anderen Maßnahme deutlich höher.

[Jörg Überla]

Warum?Ich glaube, das kontroverseste Thema ist sicher Wärmepumpen.Das hat ja auch gesetzliche Gründe, warum das dieses ganze Jahr so heiß diskutiert wurde.Ich glaube, auf der wissenschaftlichen Seite sind sich fast alle einig, wenn wir dekarbonisieren wollen, ist Elektrifizierung, sprich Wärmepumpe, die Lösung.Da kann man noch sagen, ja, Hackschnitzel ist doch okay, weil die haben ja vorher das CO2 aufgesaugt.Da kann man aber auch gegenhalten, naja, das ist bei Erdgas auch so.Ist halt nur nicht in den letzten 50 Jahren, sondern vor 50 Millionen Jahren so.Also das Fakt ist, beim Verbrennen wird CO2 produziert und wenn wir nach runter auf null wollen, dann müssen wir elektrifizieren. Von daher geht bei einer Wärmepumpe nicht viel vorbei.Da gibt es leider eine Reihe von Armenmärchen, die sich da halten.Klassisch ist, wenn ich keine Fußbodenheizung habe, kann ich keine Wärmepumpe haben und Wärmepumpen rechnen sich für mich nicht.Das sind so die klassischen Hypothesen. Und wir sind da eigentlich von überzeugt.Es gibt Ausnahmefälle, wo das wirklich keinen Sinn macht.Aber im Großen und Ganzen macht das bei fast allen Gebäuden Sinn.Und das ist auch die Berechnung, die wir in Algorithmen praktisch drin haben.Wenn man das mal auf 20 Jahre sieht und noch nicht mal sehr aggressive Annahmen über die Entwicklung der weiteren Reise von Heizstoffen macht, und auch die Variabilisierung des Strompreises.Vereinfacht geht man da als Eigentümer natürlich dran und sagt, ja, kostet 36 Cent, wird es die nächsten 20 Jahre so weiter sein.Wir sind aber überzeugt davon, dass es nicht lange dauern wird.Da hängt der Strompreis auch von der Tageszeit ab. Wann du den natürlich verbrauchst, weil an der Sprungbörse ist das ja auch so.Und das hat alles dramatischen Einfluss auf deine Wirtschaftlichkeitskalkulation.Und wir sprechen immer so von smarten Renovierungsszenarien, die wir mit dem Eigentümer eigentlich entwickeln.Und dort kommen wir auf Payback-Perioden von eher 10 Jahren als 25. Und da liegt der wirkliche Mehrwert, das Gebäude einmal ganzheitlich zu betrachten und auch sagen zu können, in Kombination mit dem und dem führt das eben zu einer sehr großen Erhöhung der Wirtschaftlichkeit.

[Alan Atzberger]

Ich glaube, da sprichst du was Spannendes an, Jörg, und zwar diesen Gedanken von Ja, werden die Technologien in Zukunft vielleicht günstiger sein, dann warte ich lieber nochmal auf, damit eine Maßnahme umzusetzen.Ich habe das im Batteriespeicher und im Solarbereich erlebt.Naja, in fünf Jahren gibt es den Superspeicher, der kann dann innerhalb von x Sekunden sich komplett wieder beladen oder entladen.Was sagst du an der Stelle, wenn man überlegt zu warten?Was ist besser, warten auf günstigere Preise, bessere Technologien oder jetzt handeln, weil

[Jörg Überla]

Ja, das ist natürlich eine sehr individuelle Entscheidung und die muss am Schluss jeder selber treffen und es ist generell nicht so leicht, da eine einzig richtige Antwort zu geben.Was wir sehen ist, dass viele Kunden oft die Förderlandschaft oder den Einfluss der Förderungen unterschätzen. Und ich meine, bei PV hat man das gesehen.Es gab mal am Anfang, ging das mal so langsam los, dann wurde es marktreif, dann wurde es gefördert, dann stieg die Förderung, dann gab es irgendwann Peak-Förderung und dann ging das irgendwann runter.Und jetzt ist es in manchen Bundesländern schon so, dass man bei Neubau Solarpflicht hat, ohne Förderung, Punkt.Und wir glauben, dass das auch im Heizungsbereich eine gewisse Relevanz hat, diese Betrachtungsweise.Und wir können natürlich nicht sicher sein, aber wir glauben, wir sind relativ nah an Peak-Förderung. Deswegen es jetzt anzugehen, um die maximale Förderung zu kriegen, halten wir schon für einen Aspekt, den man ... im Auge haben sollte.Weil das für die Wirtschaftlichkeit einfach einen Riesenimpact hat.

[Alan Atzberger]

Jetzt haben wir grad eben über die Wärmepumpe gesprochen.Hast du noch so irgendwie eine oder zwei unterschätzte Maßnahmen, von denen du sagst, Mann, wenn das mehr Menschen wüssten und machen würden, damit wär ihnen geholfen als Immobilieneigentümer,

[Jörg Überla]

Umwelt.Ja, es gibt noch so ein paar Sachen, die sind relativ wenig aufwendig und haben deswegen auch Elbe Heck.Und das sind praktisch Dämmungen, wo man nicht an die Fassade ran muss von außen oder von innen.Und da gibt es das Klassische, ist Es geht ja praktisch um jede Gebäudewand, die auf der einen Seite beheizt und auf der anderen Seite nicht beheizt ist, weil dort diffundiert natürlich die Wärme.Und da gibt es die Dämmung der Geschossoberdecke von dem oberen Dachgeschoss, was jetzt auch Sinn macht, da muss ich nicht unbedingt jetzt Dachziegel angehen, sondern ich kann praktisch das oberste Geschoss, da die Decke besser dämmen.Und das ist meist mit weniger Aufwand machbar, als das ganze Dach neu zu machen.Und dasselbe gibt es tatsächlich auch bei der Kellerdecke.

[Alan Atzberger]

Genau.Keller ist kalt, da drüber wird geheizt.

[Jörg Überla]

Genau, da deponiert uns auf und da kann man praktisch von unten, ohne dass man irgendwie graben muss, einfach von unten praktisch Dämmung an die Kellerdecke machen und dann hilft das halt auch.Also das ist ja recht leicht zu nachvollziehen.Und dann gibt es in manchen Gebäuden, die noch den Wohnraum zwischen zwei Wänden.Da ist die Außenwand so, dass es einen Wohlraum dazwischen gibt.Da gibt es noch die sogenannte Einblasdämmung.Das ist auch sehr effizient, weil man da eben auch nicht manuell da machen muss und viele Arbeitsstunden praktisch verbraucht, sondern da hängt man einen Schlauch rein und dann wird das rausgesprüht und dann

[Alan Atzberger]

Ja, ja.Du hast es angesprochen, das Wort ist Arbeitsaufwand.Jetzt ist natürlich das Thema so Förderanträge schreiben, ist, glaube ich, also da hat, glaube ich, haben die allerwenigsten Menschen eine Passion für, ja?Ich frage mal so, wie viel Zeitaufwand bedeutet es für euch, einen Förderantrag bei der KfW und Co.einzureichen?Und wie viel davon ist automatisiert?

[Jörg Überla]

Ja, das hängt jetzt tatsächlich von der Art des Förderantrags ab.Da gibt es ja diesen BAFA-Antrag, dann gibt es die Einzelmaßnahme, dann gibt es KfW, Effizienzhäuser und das ist alles unterschiedlich.Also ich sage mal, es gibt manche Förderungen, da muss die eine Energieeffizienz-Experte beantragen, das kann gar kein anderer.Bei anderen kann man das selber machen, wir haben auch kein Problem, wenn Eigentümer das selber machen.Die meisten unserer Kunden Betrachtend ist aber so, und das kann man gerne mal eine halbe Stunde googeln, dass man denkt, hey, das muss doch irgendwie verständlich sein.Die meisten hören nach drei Stunden auf, weil das ist leider doch etwas komplex.Dann gibt es auch noch regionale Förderprogramme.Da weiß man wieder nicht, wie das mit dem bundesweiten übereinstimmt.Dann ändern sich die regelmäßig.Es gab gerade wieder am ersten dieses Monats eine größere Änderung.Und das führt dann dazu, dass die meisten unserer Kunden sagen, Damit will ich mich eigentlich nicht beschäftigen, selbst wenn ich es theoretisch könnte.Das Risiko, dass ich was falsch mache und dann nicht die maximale Förderung kriege, ist mir zu groß.Dann lasse ich es lieber jemand machen.Und das ist natürlich auch der Wert, den wir versprechen.Wir machen den ganzen Tag nichts als sowas.Wir sollten uns eigentlich genügend auskennen, um da immer die optimale Lösung zu finden. Ja.

[Alan Atzberger]

Und wenn wir uns jetzt quasi diesen Prozess anschauen und sagen, also auf einer Skala von null, alles ist händisch und Papier und zehn ist quasi, das ist alles irgendwie per API schon angedockt und einfach Knopfdruck und dann ist alles da.Wo stehen wir da heute?

[Jörg Überla]

Also, nur weil du API nennst, ähm, wir haben von Handwerkern gehört, die, weil sie so viele Rückfragen bekommen haben, ihr Telefon einfach auf die BAFA-Telefonnummer umgeleitet haben. Also apropos AAPI, viel Glück.Ich glaube, das wird so schnell nicht passieren.Das heißt, alle Energieeffizienz-Experten haben dasselbe Interface, was sie benutzen.Und da wird es auch aus meiner Sicht nicht so schnell Änderungen geben.Da gab es jetzt wieder eine Umstellung zu sehr großen Problemen, weil das alte Portal plötzlich weg ist und jetzt keiner weiß, wie funktioniert das noch. So, anderes Thema.Und damit muss man sich natürlich auch umschlagen.Und das wird alles händisch bedient.Okay.Und von daher gibt es höchstens Sachen, die man praktisch an Unterlagen zur Verfügung stellen muss, um die da hochzuladen, wo man praktisch automatisieren kann.Und von daher würde ich da vom Gesamtzeitaufwand, ja, weiß ich nicht.Also wir sind da eher sicher bei drei bis fünf als bei acht bis zehn, ja.

[Alan Atzberger]

Okay, verstanden.Du, ich glaube, du hast einen harten zeitlichen Anschlag, deswegen die zwei letzten Fragen ganz, ganz schnell.Und zwar hast du jemanden, den oder die du gerne mal hier im All About Mobility und Energy Podcast hören wollen würdest?Und zwar, und wenn ja, warum?

[Jörg Überla]

Genau, also ich würde gerne die Tina Dreymann von WETAVENTURES hören, die es ja vom German Startup Award zu den des Jahres gekürt worden.Sie hat mit Better Angels was mitgegründet, was, glaube ich, einen extremen Impact hat und nicht nur ein Thema, sondern eine ganze Bandbreite.

[Alan Atzberger]

Ja, spannend.Mega, cool.Und die allerletzte Frage, Jörg, wenn du dir eine Sache wünschen könntest, was würdest du dir wünschen?

[Jörg Überla]

Ja, ich würde mir tatsächlich wünschen, dass es die Klimakrise nicht gäbe. Es ist jetzt natürlich utopisch, aber es ist tatsächlich das, was mir am liebsten wäre.Und am zweitliebsten wäre es mir, dass mehr Leute bereit wären, das eigene Verhalten deswegen anzupassen oder umzustellen.Und das ist tatsächlich ein bisschen ein Wermutstropfen.Ich bin schon mehrere Jahre in der Branche unterwegs und alle wollen grün und CO2-neutral, aber keiner will wirklich was verändern.Und das ist natürlich ein Spagat, was nicht immer so leicht geht.Das fällt mir auch selber immer schwer, aber wir fassen uns da schon alle auch an die eigene Nase.Und da muss man sich schon überlegen, was da jetzt noch in diesem Kontext wirklich zeitgemäß ist.Aber das ist eine Entscheidung, die jeder für sich selber treffen muss. Ich lehre da auch im Freundes- und Bekanntenkreis keinen.Das muss jeder für sich selber wissen.Aber wenn man ernsthaft drüber nachdenkt, sollte man gewisse Teile seines Verhaltens anpassen. Ja, ja.

[Alan Atzberger]

Ja, total spannend, kann ich 100 Prozent so unterschreiben, Jörg.Ich danke dir vielmals für deine Zeit und fände es ganz klasse, wenn wir mal einen Deep Dive machen, weil ich glaube, ihr habt ganz, ganz viel in der Pipeline an spannenden Projekten und Produkten.Und ich habe das Gefühl, wir sind da jetzt so durchgerast, aber es hat mir trotzdem großen Spaß gemacht.Also vielen Dank, Jörg, für deine Zeit.

[Jörg Überla]

Mir hat es auch viel Spaß gemacht.Einen vielen Dank und lass uns gerne nochmal einen Follow-up machen. Klasse.

[Alan Atzberger]

Danke dir.

[Jörg Überla]

Tschüss.

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